Operative Therapien
Schlauchmagen, Bypass

Moderne Adipositas-Chirurgie: Minimal­invasive Verfahren als Baustein einer ganzheitlichen Therapie

Grundsätzlich gibt es zwei unter­schiedliche Operations­verfahren: rein restriktive sowie kombiniert restriktiv-malapsortive OP-Verfahren.

Die rein restriktiven Verfahren vermindern nur die Nahrungszufuhr. Bei den kombinierten Verfahren wird zum einen die Nahrungszufuhr reduziert, zum anderen ein Teil der natürlichen Darmpassage ausgeschaltet, so dass auch die Nahrungsaufnahme im Darm eingeschränkt ist. 

Wir operieren diese Verfahren in minimal­invasiver Technik (Schlüssellochchirurgie) und arbeiten mit dem DaVinci®-System, einer der neusten OP-Roboter­generation. Der OP-Roboter unterstützt den Operateur. Durch kleine, nur ca. 5 - 12 mm messende große Hautschnitte werden die notwendigen Instrumente und eine Kamera in den Körper der Patien­tinnen und Patienten eingebracht. Es ist uns somit möglich, komplexe Operationen präzise und schonend durchzuführen. Das Gerät übernimmt dabei lediglich exakt die Handbewegungen des Operateurs – als verlängerte Arme. Der Arzt operiert – nicht der Roboter.

Generell gilt: Sämtliche Operationen können nur ein Teil einer umfassenden Adipositas-Therapie sein. Sprechen Sie uns gern an.

Die zentralen operativen Therapieansätze im Überblick

Schlauchmagen (Sleeve-Resektion des Magens)
Schlauchmagen (Sleeve-Resektion des Magens)

Bei dieser Operation wird ein größerer Teil des Magens entfernt. Übrig bleibt ein etwa 2 bis 3 cm dicker Schlauchmagen. Es kommt zu einer erheblichen, dauerhaften Verringerung des Füllungsvolumens des Magens. Das bedeutet, dass frühzeitig ein Sättigungsgefühl entsteht, auch wenn nur geringe Nahrungsmengen aufgenommen werden.

Das "Hungerhormon“ Ghrelin wird ebenso vermindert ausgeschüttet, so dass sich auch weniger „Hungergefühl“ bei Patien­tinnen und Patienten nach Schlauchmagenoperation zeigt. Ein Teil der Patien­tinnen und Patienten muss nach der Operation dauerhaft Vitamin B12 substituieren.

Roux-Y-Magenbypass
Roux-Y-Magenbypass

Bei diesem operativen Verfahren wird funktionell der Dünndarm verkürzt, in dem eine Trennung vom Zwölf­finger­darm vorgenommen wird. Anschließend wird dieser Dünndarmanteil mit einem künstlich angelegten kleinen „Vormagen“ verbunden und der Zwölf­finger­darmrest tiefer an den Dünndarm angeschlossen. Die Nahrungsaufnahme in den kleinen Vormagen und die Nahrungsverwertungsstrecke im Dünndarm sind somit reduziert.

Wichtig: Lebenslange Einnahme von Kalzium, Eisen, Proteinen, Vitaminen, Spurenelementen. Die Kosten für diese Medikamente werden von der Kranken­kasse nicht übernommen.

Mini Gastric Bypass
Mini Gastric Bypass

Ähnlich wie beim Roux-Y-Magenbypass wird die Nahrungspassage durch den Zwölf­finger­darm ausgeschaltet. Es wird ein schmaler, langer Magenpouch (Vormagen) gebildet und anschließend eine künstliche Verbindung zum Dünndarm hergestellt.

Postoperativ ist ebenfalls die lebenslange Nährstoffsupplementation zwingend erforderlich.

Magenballon - im Rahmen eines Mehrstufen­konzeptes (BMI > 60 kg/m²)
Magenballon - im Rahmen eines Mehrstufen­konzeptes (BMI > 60 kg/m²)

Der Magenballon wird mittels einer Gastroskopie in den Magen eingebracht.

Wenn der Ballon im Magen entfaltet ist, simuliert er eine Füllung des Magens. So wird ein Sättigungsgefühl erzeugt und man hat weniger Hunger. Es ist also unumgänglich, auch das Ess- und Bewegungsverhalten umzustellen. Das System sollte nicht länger als sechs Monate im Magen verbleiben. Entfernt wird der Ballon ebenfalls mittels Gastroskopie.

Sie haben Fragen?
Ihr Kontakt.
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Adipositas­zentrum am KKH Erfurt
Haarbergstraße 72 . 99097 Erfurt 

Tel.: 0361 654-1201 
E-Mail: visceralchirurgie@kkh-erfurt.de

Die Ansprechpartner für Ihre Fragen

Bild von Dr. med. Jörg Pertschy (Chefarzt der Klinik für Allge­mein-, Visceral-, Thorax- und Gefäß­chirurgie am KKH Erfurt)
Bild von Dr. med. Jörg Pertschy (Chefarzt der Klinik für Allge­mein-, Visceral-, Thorax- und Gefäß­chirurgie am KKH Erfurt)
Dr. med.Jörg PertschyChefarzt & Leiter des Adipositas­zentrum

Berechtigungen

  • Weiterbildungsermächtigung im Fachgebiet “Allgemeine Chirurgie”; 72 Monate davon 24 Monate Basisweiterbildung
  • Weiterbildungsermächtigung im Fachgebiet "Visceralchirurgie" 48 Monate
  • Weiterbildungsermächtigung im Fachgebiet "Gefäßchirurgie" über einen Zeitraum von 36 Monaten
  • Weiterbildungsermächtigung Teilgebiet "Proktologie" 12 Monate

Studien

  • Prospektive Multizentrische Beobachtungsstudie: "Qualitätssicherungsstudie Magenkarzinom (Primärtumor)"; AN-Institut für Qualitätssicherung, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
  • Prospektive Multizentrische Beobachtungsstudie: "Operative Therapie der Adipositas" ; AN-Institut für Qualitätssicherung, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
  • Qualitätssicherungsstudie "Rektum-Karzinom (Primärtumor) - Elektiv-Operation"; AN-Institut für Qualitätssicherung, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
  • Molekulare Signaturen im kolorektalen Karzinom (MSKK); Signature Diagnostics AG Potsdam Studienverantwortlicher Arzt: Dipl.-Med. Michael Mrotzek
  • FAMKOL-Studie; Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Medizinische Fakultät, Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft
    Studienverantwortliche Ärztin: Dr. Stefanie Vischer
Dr. med.Jörg PertschyChefarzt & Leiter des Adipositas­zentrum
Dr. med.Stefanie VischerOberärztin
Dr. med.Stefanie VischerOberärztin
Dr. med.Volker WeißeLtd. Oberarzt
Dr. med.Volker WeißeLtd. Oberarzt

Die Terminvereinbarung zur Operation erfolgt über unser Sekretariat der Klinik für Allge­mein-, Visceral-, Thorax- und Gefäß­chirurgie unter 0361 654-1201.

Vor dem geplanten stationären Aufenthalt ist die Durchführung einer Gastroskopie (Magen­spiegelung) zum Ausschluss von Kontra­indi­kationen für die bariatrische Operation nötig.

Die Nachsorge – 
gemeinsam für Ihre Gesundheit

Auch nach Abschluss Ihrer Behandlung sind wir weiterhin an Ihrer Seite. Wir bieten Ihnen die Möglichkeit einer umfassenden Nachsorge, um Ihre Gesundheit langfristig zu unterstützen und etwaige Verän­derungen frühzeitig zu erkennen.

Für die ärztliche Beurteilung benötigen wir aktuelle Laborwerte, die Sie bitte im Vorfeld durch Ihren Hausarzt erheben lassen. Diese Befunde sind ein wichtiger Bestandteil der Nachsorge und helfen uns, Ihre Situation bestmöglich einzuschätzen.

Darüber hinaus möchten wir Ihnen im Rahmen der Nachsorge auch eine individuelle Ernährungs­beratung anbieten. Eine ausgewogene Ernährung kann einen wichtigen Beitrag zu Ihrem Wohlbefinden leisten und Ihre Genesung positiv beeinflussen. Gemeinsam erarbeiten wir einen Weg, der zu Ihrem Alltag passt und Sie nachhaltig stärkt.

Sprechen Sie uns gerne an – wir begleiten Sie auf Ihrem weiteren Weg.